In dem als Rechteck angelegten Dorf befindet sich auf der Dorfaue eine denkmalgeschützte Granitquaderkirche aus dem 13. Jahrhundert. Der aus Findlingen errichtete Kirchturm ist so breit wie das Kirchenschiff. Die Kirche ist ausgestattet mit einem Schnitzaltar aus dem 15. Jahrhundert, einer Kanzel aus dem Jahr 1592 und einem Taufbecken aus Sandstein in Kelchform.
Die Kirche besteht aus Turm, Saalraum und Chor. Der Turm, als ältester Bestandteil stammt im unteren Teil aus dem 13. Jahrhundert. Die ursprüngliche Höhe ist an den zugesetzten Schallöffnungen zu erkennen. Bauzeitlich sind lediglich die Fenster an der Westseite und die spitzbogige Tür zum Turm mit Resten eines Weihekreuzes. Die Fensteröffnungen der Südseite sowie die Zinnen des Turmes wurden erst im Rahmen der Renovierung von 1905 angebracht. 2013 sah man die Kirche dicht eingehüllt, aufgrund einer Schädlingsbekämpfung.
Die Ausgestaltung des Innenraumes in seiner jetzigen Form geht ebenfalls auf die Neugestaltung unter Leitung des Regierungsbaumeisters Karl Weber im Jahre 1905 zurück, wobei die Empore im Chor und ein Predigerstuhl nicht mehr vorhanden sind. Chor und Saalraum werden durch einen spitzbogigen Triumphbogen getrennt. An der Nordseite des Chores ist eine mit einer einfachen Gittertür versehene Sakramentsnische erhalten.
Das Instrument wurde durch den Orgelbaumeister Johann Christoph Schröther d.J. aus Sonnewalde im Jahre 1850 errichtet. Es ist klanglich und technisch der barocken Tradition verpflichtet.
Bei der Orgel handelt es sich um ein einmaliges Instrument mit sieben Registern. Im Pedal enthält sie eine einmalige Disposition, bei welcher zum Violon ein Octavbass 4‘ tritt. Sie ist fast vollständig im Originalzustand erhalten, lediglich der Gehäuseabschluss ist im Rahmen der barockisierenden Erneuerung durch einen Mittelturm ergänzt worden. Bemerkenswert ist, dass die originalen Prospektpfeifen nicht zu Kriegszwecken konfisziert wurden.
Das Instrument wurde im Jahre 2010 entsprechend ihrer Bedeutung als Werk des Niederlausitzer Orgelbaus aufwendig restauriert.
Die Kanzel stammt in den Grundelementen aus dem Jahre 1592, wurde jedoch im Rahmen der Neuausgestaltung der Kirche 1905 völlig umgestaltet. Der Deckel wurde vermutlich nach altem Vorbild völlig erneuert und im Jahre 1906 gestiftet.
Die Taufe ist aus Sandstein und zeigt am oberen Rand einen umlaufenden romanischen Rundbogenfries. Deckel und Fuß sind neuzeitlich. Das Taufbecken besteht aus Zinn und wurde in seiner ursprünglichen Fassung 1767 gestiftet.
Der Flügelaltar stammt in seiner Grundsubstanz aus dem 15. Jahrhundert. Die Predella zeigt neben zwei Sprüchen links und rechts der leeren Nische die Jahreszahl 1677. Gleichaltrig sind der Aufsatz über dem Mittelteil und das Schnitzwerk über den Flügeln.
Im Schrein erkennt man zu beiden Seiten der Maria mit dem Kind und dem Lilienzepter den Heiligen Nikolaus und inschriftlich den Heiligen Sebastian, um den es sich allerdings nicht handelt. Dargestellt ist vermutlich der Heilige Sigismund. Die geschnitzten Figuren der Seitenflügel sind mehrheitlich der Attribute beraubt und daher schwer zu bestimmen. Mit einiger Sicherheit sind lediglich die Heilige Anna und die Heilige Barbara zu erkennen.
Gottesdienste finden an den kirchlichen Feiertagen und regelmäßig im 3-wöchigen Rhythmus statt.
Evangelisches Pfarramt Trebbus
Pfarrerin Brigitte Müller-Lindner,
Telefon: 035322 / 2142
Küster: Ramona Irrgang, Prießen
Telefon: 035327 / 59760
Vorsitzender Gemeindekirchenrat:
Matthias Krumpholz, Prießen
Telefon: 035327 / 220
Besichtigungen bzw. Führungen können nach vorheriger Terminabsprache erfolgen. Bei Interesse melden sie sich bitte bei einem der genannten Personen.
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